Freitag, 9. März 2007
Walking around Tasmania - Hilfe, bin ich ein Hippie?
nein, keine angst, ich habe noch keine rastas und aus meinen achselhaaren kann man auch noch keine zoepfe pflechten...dennoch erinnerten die drei wochen, die ich mit jana durch tasmanien gefahren bin doch schwer an ein vagabundenleben...zumindest dachten das sicher die anderen leute, wenn sie uns irgendwo mitten im wald am strassenrand mit dem van gesehen haben, davor unsere kochutensilien (gaskocher und all das andere campingzeug) ausgepackt, oder gerade nebenan nackig im (arschkalten) fluss badend, weil mal wieder keine dusche in der naehe war...

aber von anfang an:
am ersten tag sind wir direkt zur ostkueste gefahren, was ein recht langer weg war, nach einer nacht auf der faehre, mit nicht wirklich viel schlaf. die strassen hier sind mega kurvig und es geht die ganze bergauf, bergab, was dem armen van gar nicht so wirklich gut gefaellt...das gute ist aber, dass wenn man ein bett im auto hat, man einfach ueberall anhalten kann und einfach ein ruendchen schlafen kann...gegen abend kamen dann auch noch ganz viele tiere raus, hab dann tatsaechlich endlich mal lebende kaengurus (shit, ich weiss noch nicht einmal, wie das in deutsch richtig geschrieben wird) gesehen und die ganzen anderen viecher, die hier in tasmanien so rumlaufen!
die erste nacht haben wir dann in st helens verbracht, eines dieser idyllischen staedtchen, in denen jeder jeden kennt...das geht dann morgens im supermarkt so: hey brenda, wie geht's todd? - oh, dem gehts gut, aber william ist gestern die treppe runtergefallen. - nein, mensch, was macht den lissa da, wenn william nicht im laden arbeiten kann, und wer kuemmert sich um die kuehe? usw...
herrlich auf jeden fall...man wird dann auch direkt von jeder seite angelabert, weil man ja auffaellt als fremder und ueberall hin eingeladen...echt toll.
hatten auch ein richtig nettes plaetzchen zum schlafen. es ist eh total herrlich, wenn man morgens aus dem van raus geht und einfach vorm meer steht...welches leider eisekalt ist und deswegen nicht gerade zum schwimmen einlaedt. wenigstens das wetter war mal richtig gut...wir also direkt zum bay of fires gefahren, der erste traumstrand, der uns in tasmanien entgegen lachte...aber schaut euch die fotos an, denn sowas kann man wirklich nur schwer beschreiben.

so oder so, jana und ich hatten uns ja dazu entschlossen, keine faulen strandmiezen, sondern fleissige wanderbienchen zu sein. also sind wir auch direkt zum ersten nationalpark gefahren, um unseren ersten walking track zu machen. war nur ein kleiner, ich glaube drei stunden...mit einem wunderschoenen wasserloch, in dem wir erstmal richtig schoen schwimmen waren...

am abend haben wir uns dann in bicheno pinguine angesehen, die abends hier in massen an den strand kommen. so herrlich diese kleinen dinger...wie die laufen, wirklich zu suess und immer alle zusammen in eienr gruppe. leider kommen sie recht spaet und es war schon fast dunkel.

am naechsten tag ging es direkt weiter zum freycinet national park, der hier recht bekannt ist, weil er wirklich wunderschoen (dieses wort werde ich wohl noch oefter in diesem eintrag wiederholen)ist. dort angekommen haben wir uns direkt mal gedacht, ein track eingestuft mit "difficult and only for experienced walkers" wird uns schon nichts anhaben. leider standen wir dann nach ner halben stunde vor 80 grad steilen felswaenden und haben uns ernsthaft gefragt, ob die wirklich wollen, dass man da ohne sicherung rauf und vor allem wieder runter klettert. runter ist allerdings einfacher, wie sich hinterher heraus stellte, weil man einfach die ganze zeit auf seinem popo sitzt. die aussicht auf die wineglassbay hat auch eh alles wieder gut gemacht (siehe foto). ne narbe habe ich beim runterklettern dann doch noch mitgenommen, da ich leider an einer dieser felsenwaenden ausgerutscht bin und mich zum glueck ein riesenast am weiterrutschen gehindert hat...jaja, aufregend. am naechsten tag haben wir dann unseren ersten zwei-tages-lauf angefangen, mit viel zu schweren rucksaecken, weil wir meinte, wir meussten auf jeden fall wolldecken mitnehmen... dafuer aber so gut wie nichts zu essen... man lernt aus seinen fehlern. der walk allerdings war wirklich schoen, ausser das ich einmal von einer riesenhummel angefallen wurde, die mich doch tatsaechlich bis ins (eisekalte) wasser verfogt hat (wenigstens war ich so mal schwimmen). nach einer ruhigen nacht am strand im zelt sind wir dann ueber denn berg (herrlich, wenn man darueber schreibt, hoert es sich gar nicht mehr so schlimm an, waren ja auch nur 580 meter) zur wineglassbay gelaufen, die uebrigends von einer amerikanischen zeitschrift zu einem der zehn schoensten straende der welt gewaehlt wurde. ist auch wirklich traumhaft...so einen perfekten strand hab ich selbst auf den fijis nicht gesehen. und siehe da, dann springen da auch noch fuenf delphine im wasser direkt vor unserer nase rum. wir waren vielleicht aus dem haeuschen, wollten direkt auch ins wasser springen, als uns leider aufgefallen ist, dass mit den delphinen ein riesiger stachelrochen im wasser war...irgendwann wurde es dann leider dunkel und wir mussten uns dann doch mal auf den rueckweg machen.

nach so viel wandern dachten wir uns, sollten wir am naechsten tag mal an einem der traumhaften straende entspannen... von wegen, diese bloeden monsterfliegen hier beissen einen so lange, bis du freiwillig den strand wieder verlaesst!
wir also schnell nach hobart gefahren (die groesste stadt von tasmanien) und erstmal nen staedteschock bekommen, weil alle menschen so schnell, gestresst und unfreundlich waren und wir auch noch nen strafzettel bekommen haben, bloss, weil wir auf nem parkplatz geschlafen haben... bloede grossstadt, haben wir uns gedacht und sind da schnell wieder weg. es folgten zwei schoene wanderungen im tasman national park, wo es die hoechsten steilklippen australiens zu sehen gibt.

so, ab jetzt ging es mit unserer reise ein bisschen bergab, weil melanie, ne verrueckte und echt nervende spanierin zu uns stosste, die sich schon in melbourne sehr aufgedrengt hatte...melanie atmet laut, nimmt mir platz im van weg und pfeift ganz laut in mein ohr wenn mein lieblingslied im radio kommt! bloede kuh, sag ich euch. dafuer durfte sie auch immer im zelt schlafen, was uns in der schlafplatzsuche echt eingeschraenkt hat. wie auch immer, wir sind dann auf zum naechsten national park, dem south west national park, der echt riesig ist, wenn ihr euch mal ne karte von tasmanien anguckt! in diesen park kann man sich nur einfliegen lassen, um den ganzen walk zu machen und der dauert mal schlappe 5-6 tage. der park ist zudem total wild und man muss gut im kompass und karten lesen sein. ausserdem steht einem die matsche bis zu den hueften (wir haben menschen getroffen, die gerade von diesem track wieder gekommen sind und die sahen echt nicht mehr gut aus). wir sind also nur ein stueck in diesen track rein gelaufen und wieder umgedreht (was meiner meinung nach schon matschig genug war, weil ich auch meinte, ich muesste mich auf dem rueckweg komplett in die matsche reinlegen). auf unserem campingplatz haben wir unsere erste schlange in wirklich ernster naehe gesehen, die auch noch riesig war. schlangen sind allerdings cooler als spinnen, die verschwinden ganz schnell, wenn sie dich sehen. spinnen sind da anders. toedliche spinnen setzen sich auch einfach morgens auf dein bein, wenn du gerade friedlich am strand sitzt...ich dacht auch, ich spinne...bin aufgesprungen wie ne wilde und an diesem stradn entlang gelaufen. wie ihr seht, ich hab den kampf gegen die spinne gewonnen, aber hatte echt schiss, besonders weil jana mir noch ein paar tage davor die gleiche spinne in der dusche gezeigt hat und mir erzaehlt hat, wie gefaehrlich die ist und das in und um sydney herum immer ganz viele menschen davon sterben. hui hui sag ich euch, da kenn ich keinen spass!

nun gut, ich bin heile aus dem park wieder raus gekommen und schon ging es auch zum naechsten walk, auf den hartz mountain...wunderschoene aussicht, leider ganz schoen viel verbrannter wald um uns herum. nach dme walk sind jana und ich in den wirklich verdammt arschkalten (2 grad, wie wir hinterher heraus gefunden haben) arve falls (wunderschoener wasserfall, 500 meter hoch)) schwimmen gegangen. naja, schwimmen kann an das gekreische eigentlich nicht nenne, aber wir hatten spass und waren hinterher auch wieder sauber!

nach diesem walk sind wir dann der einladung einer tasmanischen familie nachgekommen, die wir auf einem camping kennen gelernt hatten. ein ganz nettes paerchen mit zwei soehnen, nem wunderschoenen haus und nem noch schoeneren swimming pool...wir hatten zwei tage richtig viel spass, gutes essen (sue hat extra truthan fuer uns gekocht) und nette unterhaltung. die beiden sind auh schon viel gereist, haben uns lustige fotos gezeigt. toll war auch immer direkt ne richtige toilette und ne warme dusche in der naehe zu haben, wenigstens fuer zwei tage.

weiter auf dem weg zur westkueste haben wir uns dann nochmal riesige wasserfaelle angeschaut. der walk der folgte war einer der schwierigsten, nein eigentlich der schwierigste. wir dachten uns naemlich, wir sind jetzt fit und wir koennten einfach mal auf einen 1500 meter hohen mount anne klettern. konnten wir auch, war nur nicht so einfach. auf dem weg, bei circa 1200 metern gabs aber ne huette, in der wir eine nacht geschlafen haben und von der aus man eine atemberaubende aussicht auf den sonnenuntergang am bergsee hatte. am morgen sind wir dann weiter zum gipfel und ich glaube, ich war noch nie so geschafft...die sonne hat einfach nur noch geknallt und natalie musste sich ueber jeden einzelnen felsbrocken schleifen...aber wie immer hat es sich gelohnt!

am naechsten tag sind wir dann auch an der westkueste angekommen, wo wir uns erstmal einen der sehr bekannten sonnenuntergaenge im westen angesehen haben...und obwohl der himmel nicht ganz wolkenlos war, war es wirklich sagenhaft (ich hoffe ihr wuerdigt, dass ich krampfhaft synonyme fuer "wunderschoen" suche).

am tag darauf sind wir dann zu den hoechsten sandduenen australiens gefahren, 30 meter hoch sind die und angeblich soll man da ganz schoen gut runter rutschen koennen, auf einer plastiktuete. bei uns hat das nicht ganz so gut geklappt und ich sag euch, 30 meter lang eine sandduene hoch laufen ist um einiges schlimmer als im schnee...besonders, weil man sich bei der hitze auch noch so vorkam, wie in der sahara!

schon waren wir fast einmal ganz um tasmanien rum und an unserem letzten nationalpark, dem cradle mountain angekommen. dort haben wir eine nacht in einer suessen huette an einem der vielen bergseen geschlafen um dann am naechsten tag den cradle mountain zu besteigen und ein riesiges buschfeuer von weitem heran nahen zu sehen. am abend, nachdem wir eine illegale, aber dafuer warme dusche im caravan park genommen hatten, wurde uns dann noch gesagt, dass alle menschen, die gerade noch auf den walking tracks waren mit hubschraubern raus geflogen wurden, weil das feuer immer naeher kam. bloed haben wir uns gedacht, so ein kostenloser rundflug waere sicher auch nett gewesen... aber schade, um den national park, der inzwischen halb abgebrannt ist.

so, ich hoffe, ich habe diese drei wochen gut komprimieren koennen, schliesslich wollte ich euch nicht allzu sehr langweilen...ist echt schwierig, das alles zu beschreiben, also guckt euch am besten mal alle fotos an, wenn sie dann mal alle auf der seite sind...

... comment