Mittwoch, 28. März 2007
bankraeubender Traktorfahrer verliebt sich in franzoesisches Aerobic-Haeschen und andere Geschichten vom Brokkoli-Feld
hallo ihr lieben, wie ja die meisten wissen, hab ich die letzten fuenf wochen in der pampa (namens longford) auf dem brokkoli-feld verbracht. aber bevor es zu den richtigen dramen kommt, die sich da so abgespielt haben, sollt ihr erstmal eine kleine einfuehrung ins brokkolli schneiden bekommen: eigentlich ist die arbeit auf dem brokkoli feld naemlich ein heimlicher mix aus vielen verschiedenen sportarten. das faengt bei walking an, eine reihe ist so an die 500m lang und davorn laeuft man endlos viele den ganzen tag, manchmal schneller, manchmal langsamer, jenachdem wie betrunken der traktorfahrer ist (aber dazu spaeter). dann kommt auf jeden fall noch gymnastik dazu, denn man muss sich ja immer in regelmaessigen abstaenden zum brokkoli runter buecken. wenn man den brokkoli dann erstmal hat, muss man ihn in den bin werfen, der nah, aber auch weit weg sein kann, was wieder vom zustand des traktorfahrers abhaengt, sprich also, mein basketballfaehigkeiten sollten nach fuenf wochen ganz schoen geschult sein. in dieser kleinen olympiade haben die deutschen gar nicht so schlecht abgeschnitten, obwohl sie immer noch hinter den australiern lagen, die ja aber auch eindeutigen heimvorteil geniessen konnten...franzosen sind allesamt ein faules pack!!! was vielleicht daran liegen keonnte, dass sie ihre zeit nicht mit arbeiten verschwenden, sondern damit, vorm traktorfahrer (der uebrigends kifft und vor ein paar jahren die bank mit einem brokkoli-messer ueberfallen hat und dafuer zwei jahre im gefaengnis sass) mit ihrem franzoesischen aerobicpopo herhuepfen muessen! die beiden haben sich allerdings ernsthaft ineinander verliebt und als dann der popo wieder abgereist ist, hat unser knastbruder doch tatsaechlich angefangen zu weinen! ruehrend, hm? entweder hatte man also einen weinenden traktofahrer, der nicht mehr auf das feld gucken konnte, weil er damit beschaeftitg war, dem franzoesischen popo sms zu schreiben, oder den country australier, der leider auch ganz schoen gerne country musik hoert und das kann nach ner zeit auch ganz schoen nervig werden!

ansonsten hatten wir noch nen sehr witzigen chinesischen mitarbeiter, der sich selber richard nennt. als wir zum beispiel angefangen haben, "das sind keine 20 cm, kleiner peter" zu singen (einfach nur, weil wir so ziemlich alles gesungen haben, das wir kannten, um die langeweile zu vertreiben), fragte er, ob das unsere nationalhymne ist. wir waren auch ein paar mal bei ihm zu besuch und er hat lecker chinesisch fuer uns gekocht. ich sag euch, die chinesische gastfreundschaft uebertrifft definitiv alles! die erziehung allerdings auch. er sagt zum beispiel so komische sachen wie "ich kann so lange keine freundin haben, so lange ich kein geld hab, weil geld macht die liebe erst stark!" ganz schoen traurig hm? der gute ist 25 und hatte noch nie ne freundin. naja, vor ein paar wochen hat er auf jeden fall seine zukuenftige ehefrau im internet kennen gelernt, die natuerlich seine eltern fuer ihn ausgesucht haben! die chinesen sag ich euch!

ansonsten haben wir ebi uns auf dem camping ein sehr nettes aelteres paerchen aus australien kennen gelernt, bei denne wir jeden abend heisse schokolade zu trinken bekommen haben. echt nett die beiden, haben auch immernoch kontakt! bei der arbeit hatten wir auch zwei sehr nette supervisor (ein paerchen), bei denen wir auch ein paar tage uebernachtet haben, um den frust vom brokkolifeld mit jeder menge wodka zu betrinken...und nem australischen grillsfest natuerlich.

also, obwohl die arbeit echt anstrengend war und wir jetzt wahrscheinlich fuer immer nen rueckenschaden und nur noch vier finger an jeder hand haben (die messer waren ganz schoen scharf), hatten wir ne schoene zeit mit vielen netten menschen, von denen es mal wieder schwer war, abschied zu nehmen. aber so ist das beim reisen ja.

jetzt sind wir in melbourne angekommen, nachdem wir noch zwei tage in tasmanien mit ein bisschen wandern an traumstraenden verbracht haben. wir fahren auch gleich weiter, richtung sydney, schliesslich muss ja schon am sonntag die carina vom flughafen abgeholt werden!

REISEN IST LEBEN, SOWIE DAS LEBEN EINE REISE IST

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